Krankenversicherung für Musiker: Infos zur Künstlersozialkasse

Krankenversicherung für Musiker

Was gilt bei der Krankenversicherung für Musiker zu beachten? Ich habe dazu recherchiert und möchte Dir zu diesem Thema einen Überblick geben.

Um sich als Musiker selbständig zu machen, spielt neben der eigenen Vermarktung und das nötige Talent auch die Absicherung im Krankheitsfall eine wichtige Rolle. In Deutschland gibt es dafür die Künstlersozialversicherung, diese bildet die Grundlage des Künstlersozialversicherungsgesetzes. Als Künstler gelten in diesem Fall freischaffende Musiker, Sänger, Maler, Schauspieler, und Grafiker. 

Definition: Künstlersozialkasse (KSK)

Die Künstlersozialkasse ist keine Krankenkasse im eigentlichen Sinn. Sie verwaltet das Geld, das von Versicherten, Auftraggebern und als Staatszuschuss hereinkommt. Die Leistungen werden von anderen Versicherungsträgern, namentlich den Krankenkassen und der Deutschen Rentenversicherung, erbracht.

Seit 1983 regelt das Künstlersozialversicherungsgesetz (KSVG) den günstigeren Zugang zur sozialen Absicherung vor dem Hintergrund schwankender Auftragslage und daraus folgenden unregelmäßigen Einkommen von Kreativkünstlern.

Zwar wird hier gegenüber anderen Selbstständigen, zum Beispiel Kunsthandwerkern, mit zweierlei Maß gemessen. Das Bundesverfassungsgericht bestätigte aber 1987, dass dies grundsätzlich in Ordnung ist. Musiker und andere Künstler werden im Prinzip Arbeitnehmern gleichgestellt, die nur die Hälfte ihrer Sozialversicherungsbeiträge selbst aufbringen müssen.

Lohnt sich die Künstlersozialkasse?

Die Frage, ob sich eine Absicherung über die Künstlersozialkasse (KSK) „lohnt“ oder ob eine private Krankenversicherung nicht doch attraktiver ist, stellt sich für die meisten Musiker nicht. Sie ist auch falsch gestellt, denn die KSK erbringt selbst keine Versicherungsleistungen. Übst Du nicht noch einen anderen Beruf aus, ist die Mitgliedschaft in der KSK für hauptberufliche Künstler Pflicht.

Schaut man auf die niedrigen Durchschnittseinkommen von rund 16.000 Euro im Jahr, ist das eine gute Nachricht. Denn der Künstler wird damit ähnlich wie ein Arbeitnehmer behandelt, der durch einen Arbeitgeberzuschuss nur die Hälfte der Beiträge tragen muss. Erst ab sehr hohen Einkommensgrenzen ist innerhalb der KSK ein Wechsel zur PKV möglich.

KSK Beiträge

Der fehlende Arbeitgeberanteil wird durch einen Beitrag der Verwerter (Auftraggeber) ersetzt. Er wird jährlich geprüft und lag in der Vergangenheit meist zwischen 4 % und 5 % der Honorarzahlungen. 2019 werden 4,2 % erhoben. Da das zur Deckung des Haushalts von etwa 1,1 Milliarden Euro im Jahr nicht reicht, fließt zusätzlich ein Staatszuschuss. Grob gesagt stammen von den fehlenden 50 % etwa 30 % aus Abgaben der Verwerter und 20 % aus öffentlichen Geldern.

Diese Voraussetzungen müssen erfüllt sein

Viele Künstler haben die Vorteile erkannt, die die KSK ihnen bietet. Die Zahl der Versicherten nähert sich mittlerweile der Marke von 200.000, darunter mehr als 50.000 Musiker. Das Aufnahmeverfahren ist ein wenig bürokratisch geworden, damit sich niemand die besseren Konditionen ungerechtfertigt erschleicht. Grundsätzlich müssen Sie künstlerisch tätig sein, das heißt, eine eigene schöpferische Leistung erbringen, und damit dauerhaft Einkommen erzielen. Dieses muss über der Geringfügigkeitsgrenze liegen, das sind 5.400 Euro im Jahr (Stand 2019).

Um die Aufnahme müssen Sie sich selbst kümmern, erklärt das Portal 9Brands.de. Die KSK sucht zwar aktiv nach Auftraggebern, die Beiträge entrichten müssen, und schießt dabei nach Auffassung ihrer Kritiker auch schon einmal über das Ziel hinaus. Sie fahndet aber nicht nach Künstlern, die zwar eigentlich versicherungspflichtig sind, sich aber nicht bei der KSK angemeldet haben.

Eigenes Label? – Vorsicht Falle!

Viele Musiker sind – freiwillig oder aufgrund wirtschaftlicher Zwänge – Künstler und Verwerter in einer Person. Die KSK unterscheidet nicht zwischen unabhängigen Verwertern und Musikern, die ihr eigenes Label gegründet haben. Deshalb finden sich letztere nicht nur bei den Nutznießern, also im Kreis der Versicherten, sondern auch als Auftraggeber unter den Beitragszahlern. Beiträge werden beispielsweise fällig, wenn Sie anderen Musikern für einen gemeinsamen Auftritt oder für die Arbeit im Studio Honorare zahlen oder wenn Sie einen Grafiker mit der Gestaltung eines Booklets für Ihre CD beauftragen.

Hoffe nicht darauf, unentdeckt zu bleiben. Damit machst Du Dich strafbar. Melden Dich im Zweifel bei der KSK und kläre die Beitragspflicht. Ansonsten drohen Nachbeiträge für mehrere Jahre, die Deine Kalkulationen schmerzhaft durcheinanderbringen.

Fazit: Krankenversicherung für Musiker

Die Künstlersozialversicherung (KSV) ermöglicht Künstler und Musiker einen Zugang zur gesetzlichen Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung. Im Vergleich zu freiwillig versicherten, zahlen Mitglieder der KSK nur den Arbeitnehmeranteil als Versicherungsbeitrag. Das macht die Künstlersozialkasse gerade für Künstler mit niedrigem Einkommen attraktiv.

Wenn Du mehr über die Künstlersozialkasse erfahren möchtest, dann empfehle ich Dir die Homepage der KSK zu besuchen. Hier findest Du alle validen Informationen, die Du brauchst.

Ronald Kah
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