Du möchtest Dir einen PC für Musikproduktion zusammenstellen? Dann findest Du hier hilfreiche Tipps, worauf Du beim Kauf achten solltest:
Das Wichtigsten auf einen Blick:
- Leistungsstarke CPU: Ein Prozessor mit hoher Taktfrequenz und mehreren Kernen, wie Intel i7 oder AMD Ryzen 7, ist ideal, um komplexe Audioprojekte flüssig zu verarbeiten.
- RAM und Speicher: Mindestens 16 GB RAM und SSDs für Betriebssystem und Projekte reduzieren Ladezeiten, besonders bei großen Sample-Bibliotheken.
- Qualität des Audiointerfaces: Ein hochwertiges, latenzarmes Audiointerface (z. B. von Focusrite, Steinberg) sorgt für präzisen Klang ohne Verzögerung.
Für mich als Filmkomponist spielt die Auswahl der Hardware eine wichtige Rolle. Ohne einen leistungsstarken Rechner sind qualitativ hohe Musikproduktionen nicht möglich. Daher möchte ich Dir die ein paar Tipps geben, worauf Du beim Kauf eines PCs für Musikproduktion achten solltest.
Prozessor
Das Herzstück Deines Rechners ist der Prozessor. Die Kommandozentrale quasi. Hier kannst Du zwischen den gängigen Prozessoren von Intel (i5, i7, i9) oder denen von AMD (AMD Ryzen 5 oder AMD Ryzen 7) auswählen. Am besten eignet sich für aufwendige Rechenoperationen wie Producing ein Vier-Kern- oder Acht-Kern-Prozessor. Zudem ist für die gängigen DAWs und Soundsysteme ein 64-Bit System empfohlen.
Festplattenspeicher
Viele Musikprogramme und Sound-Dateien benötigen viel Festplattenspeicher. Schnell ist da mal der Speicherplatz aufgebraucht. Daher empfehle ich Dir eine Festplatte mit mindestens einem Terabyte auszuwählen. Am besten eignet sich eine SSD Festplatte, die Deinem PC einen Geschwindigkeits- Boost verschafft und auf der Du die wichtigsten Programme installierst. Auf einer zusätzlichen HDD Festplatte kannst Du Dateien sichern, die Du in Deiner täglichen Arbeit nicht unbedingt brauchst.
SSD vs. HDD:
- SATA-SSD: Diese sind schneller als HDDs und in der Regel günstiger als NVMe-SSDs. Sie eignen sich gut für die Installation deines Betriebssystems und deiner DAW.
- NVMe-SSD: Wenn es um maximale Leistung geht, bieten NVMe-SSDs noch höhere Geschwindigkeiten und eignen sich hervorragend für große Sample-Bibliotheken.
- HDD: Eine HDD kann als günstige Lösung zur Datenspeicherung und Archivierung genutzt werden, da sie kostengünstig viel Speicherplatz bietet.
Tipp: Optional empfehle ich Dir eine externe Festplatte, um wichtige Dateien regelmäßig abzusichern, im Falle, dass Dein PC mal den Geist auf gibt.
Arbeitsspeicher
Der Arbeitsspeicher ist das Kurzzeitgedächtnis Deines PCs. Je mehr RAM Du hast, desto mehr Spuren, Plugins und Samples kannst Du gleichzeitig verwenden, ohne dass Dein System ins Stocken gerät. Moderne DAWs und Sample-Libraries benötigen viel Arbeitsspeicher, insbesondere bei Orchesterarrangements oder elektronischer Musikproduktion.
Wie viel RAM ist nötig?
- Einsteiger: 8GB RAM sind ausreichend, wenn Du nur kleine Projekte mit wenigen Spuren erstellst.
- Fortgeschrittene: 16GB sind der ideale Mittelweg und ermöglichen flüssiges Arbeiten bei mittelgroßen Projekten.
- Profis: 32GB oder mehr sind sinnvoll, wenn Du mit großen Sample-Libraries und umfangreichen Projekten arbeitest.
Soundkarte
Im Vergleich zu Musiknotebooks, bei denen die Soundkarte onboard, also fest integriert, ist, hast Du bei einem selbstzusammengestellten PC die freie Auswahl. Auf was solltest Du also achten? Hier mal eine Übersicht:
- Samplerate: Deine Soundkarte sollte mindestens eine Samplerate von 44100 Hz (16 Bit) unterstützen, was die Qualität einer CD entspricht. Für DVD- und moderne Soundprojekte sollte sie aber eine Qualität von 48000 Hz (24 Bit) mitbringen.
- Latenz: bedeutet die Übertragungsgeschwindigkeit von Daten. Aus- und Eingangslatenzen, die sich im Bereich von 6 ms bewegen, sind der Optimalfall.
- Ein- & Ausgänge: Achte darauf, dass Deine Soundkarte über mindestens einen analogen Stereoein- und Ausgang verfügt. Zudem sollten symmetrische Ausgänge (Klinke oder XLR) vorhanden sein, wenn Du Lautsprecher anschließen möchtest.
Interface oder onboard?
Die Frage ist, möchtest Du eine interne oder externe Soundkarte nutzen? Beides bietet Dir Vorteile. Onboard Soundkarten sind z.T. günstiger, wohingegen sich externe Soundkarten (USB Audio-Interface) mobil verwenden lassen.
Tipp: Um bequem zu produzieren, empfehle ich Dir einen zweiten Display zu nutzen. Achte darauf, dass Deine Grafikkarte mehrere Monitorausgänge besitzt.
Mikrofon
Möchtest Du mit einem Mikrofon aufnehmen? Dann solltest Deine Soundkarte über einen Mikrofoneingang mit Pre-Amp und Phantomspeisung verfügen und zusätzlich Line-Eingänge besitzen. Dazu stellt sich die Frage nach der Wahl eines dynamischen oder Großmembran-Mikrofons. Hier findest Du Tipps für die perfekte Aufnahme mit Mikrofon.
Lüftung & Kühlung: Der PC soll leise bleiben
In der Musikproduktion ist es wichtig, dass dein PC möglichst leise arbeitet, um Störgeräusche während der Aufnahme und des Abhörens zu vermeiden. Eine gute Kühlung sorgt zudem dafür, dass dein System auch bei langen Produktionssessions stabil bleibt.
- Luftkühlung vs. Wasserkühlung: Während eine Luftkühlung in den meisten Fällen ausreicht, kann eine Wasserkühlung für besonders leistungsstarke Systeme und für den leisen Betrieb von Vorteil sein.
- Gehäuseauswahl: Achte darauf, ein Gehäuse zu wählen, das eine gute Luftzirkulation bietet und gleichzeitig schallgedämmt ist, um den Geräuschpegel so niedrig wie möglich zu halten.
Peripherie: Tastatur, Maus und Monitore für Musikproduktion
Die Wahl der richtigen Peripheriegeräte ist nicht zu unterschätzen, denn sie beeinflussen deinen Workflow erheblich. Ein gutes MIDI-Keyboard, Controller und ergonomische Eingabegeräte helfen dir dabei, effizienter zu arbeiten.
- Monitore: Für die Musikproduktion sind zwei Monitore oft von Vorteil, um die DAW und Plugins gleichzeitig im Blick zu haben. Ein gut kalibrierter Monitor hilft zudem bei der visuellen Bearbeitung von Audio.
FAQ
Als Prozessor empfiehlt sich mindestens einen i5 zu wählen. Am besten eignet sich ein Mehrkern-Prozessor. Dazu sollte der PC über ausreichend Arbeitsspeicher (optimal 8GB) und über eine SSD Festplatte verfügen (empfehlen 1 Terabyte). Außerdem empfehlen sich zwei Bildschirme, für ein übersichtliches Produzieren.
Wenn Du Dir einen individuellen Musik-PC zusammenstellen möchtest, werden folgende Komponenten benötigt: Gehäuse, Netzteil, Lüfter, Motherboard, CPU, Festplatte, Arbeitsspeicher und Grafikkarte.
Folgende Dinge gelten als Standard, wenn Du in die Musikproduktion einsteigen möchtest: PC, Mikrofon, Audio-Interface, DAW, Schreibtisch, Lautsprecher.
Software-Kompatibilität: Betriebssystem und DAWs
Nicht alle DAWs sind für alle Betriebssysteme verfügbar, daher ist die Wahl zwischen Windows und macOS auch von der Software abhängig, die du nutzen möchtest.
Windows vs. macOS:
- Windows: Bietet eine größere Flexibilität bei der Hardwareauswahl und ist oft günstiger.
- macOS: Traditionell beliebt in der Kreativbranche, besonders in Verbindung mit Logic Pro, aber teurer in der Anschaffung.
Das passende DAW
Jeder Musik-PC braucht die passende Software. Dafür empfehlen sich sogenannte DAWs (Digital Audio Workstations). Welches sich von den momentan am Markt befindlichen am besten eignet, ist Geschmacksache. Hier hast Du mal eine kleine Auswahl:
FL-Studio ist ein umfassendes Musikprogramm, dass ich persönlich nutze und deshalb voller Überzeugung empfehlen kann.
Cubase ist ein weltbekanntes DAW mit dem große Künstler wie z.B. Hans Zimmer erfolgreich Musik produzieren.
Ableton ist ein Aufnahmestudio sowohl für Mac als auch PC und bietet sich für professionelle Musikproduktionen an.