KI generierte Musik: Ein thematischer Überblick

KI generierte Musik - Überblick

Du möchtest mehr zum Thema KI generierte Musik erfahren? Dann findest Du hier einen Überblick zur Erstellung, Nutzung und dem Urheberrecht sowie einen Zukunftsausblick.


Das Wichtigste in Kürze:

  • Technologische Fortschritte: KI kann mittlerweile komplette Songs in wenigen Klicks erstellen, was die Musikproduktion revolutioniert und menschliche Komponisten herausfordert.
  • Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten: KI-generierte Musik wird in verschiedenen Bereichen wie Hintergrundmusik für Videos, experimentelle Kompositionen und Echtzeit-Improvisationen eingesetzt.
  • Zukunftsaussichten und Herausforderungen: Obwohl KI-Musik viele Vorteile bietet, bleibt die Frage, ob sie die emotionale Tiefe und künstlerische Originalität menschlicher Komponisten erreichen kann.

Für mich als Musikproduzent und Komponist spielt das Thema KI im Zusammenhang mit Musik ein sehr wichtige Rolle. Über die Jahre habe ich mir ein großes Wissen in der Musikproduktion und Musikkomposition angeeignet und sehe daher große Änderungen in diesem Bereich auf uns zukommen.

Jetzt ist der technologische Fortschritt soweit, dass in nur wenigen Klicks komplette Songs kreiert werden können. Da stellt sich mir die Frage, haben menschliche Komponisten und Komponistinnen irgendwann ausgedient? In diesem Blogartikel möchte ich daher einen umfassenden Blick auf das Thema KI geben.

Definition

KI-generierte Musik bezieht sich auf Musik, die mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) und algorithmischen Prozessen erzeugt wird, ohne direktes menschliches Eingreifen. Diese Musik wird durch Analyse und Lernen aus großen Datensätzen musikalischer Werke erstellt, wobei KI-Systeme Melodien, Harmonien, Rhythmen und Gesang eigenständig generieren können.

So bieten sich vielfältige Anwendungsmöglichkeiten, angefangen bei der Nutzung als Hintergrundmusik für Videos bis hin zu experimentellen Kompositionen.

Geschichte der KI in der Musik

In den 1960er-Jahren begannen Experimente, bei denen Computer und Musik gemeinsam genutzt wurden. Heutzutage ist künstliche Intelligenz (KI) aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken und hat sich auch in vielen Bereichen der Musik etabliert. Die Grundlagen für die heutigen KI-Tools wurden dabei bereits in den 1980er-Jahren entwickelt.

Funktionsweise von KI-Musik

Die Funktionsweise von KI-Musik basiert auf einer Vielzahl von Algorithmen und Techniken, die es Computern ermöglichen, Musik zu erzeugen, zu analysieren und zu interpretieren. Durch maschinelles Lernen und neuronale Netzwerke können KI-Systeme Musikstücke komponieren, arrangieren und sogar in Echtzeit improvisieren.

Ich möchte Dir an dieser Stelle den Vortrag von Ulrich Walter empfehlen, der auf dem YouTube Kanal von Deutsches Museum zu sehen ist. Dieser geht zwar über eine Stunde, aber in diesem lernst Du die grundlegenden Funktionsweisen von KI.

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Mehr Informationen

Wie ein Mensch komponieren?

Eine der faszinierendsten Fragen im Zusammenhang mit KI-Musik ist, ob Maschinen die Fähigkeit besitzen wie Menschen zu komponieren? Mit aktuellen generativen KI Tools sind wir dem schon sehr nahe. Einige Leihen werden den Unterschied gar nicht feststellen können, aber auch für das geübte Ohr wird es immer schwieriger. Ob KI in Zukunft wirklich emotionale Musik kreieren kann, wird sich zeigen.

Musikideen mit ChatGPT sammeln?

ChatGPT, ein auf KI basierendes Sprachmodell oder Large Language Modell, hat sich in einem meiner Tests als bemerkenswert vielseitig erwiesen. Obwohl ChatGPT primär für die Generierung von Texten entwickelt wurde, hat es auch die Fähigkeit gezeigt Ideen beim Songwriting und der Musikkompositionen zu liefern. (Hier mehr erfahren)

Songbeispiel: ChatGPT

Mehr zur Musikkomposition mit ChatGPT erfahren!


KI und das Urheberrecht

Die Integration von KI in die Musikproduktion wirft auch rechtliche Fragen auf, insbesondere im Hinblick auf das Urheberrecht. Wer besitzt die Rechte an KI-generierter Musik? Und wie können Urheberrechtsverletzungen vermieden werden, wenn man diese auf YouTube, Instagram oder TikTok als Untermalung nutzt? Diese Fragen sind entscheidend für die Zukunft der Musikproduktion. (Hier mehr erfahren)

Zukunft der Musikindustrie mit KI

Experten prognostizieren, dass KI einen immer größeren Einfluss auf die Musikindustrie haben wird. Von der Automatisierung von Produktionsprozessen bis hin zur Analyse und Personalisierung von Zielgruppen, wird KI die Art und Weise verändern, wie Musik produziert, verteilt und konsumiert wird. (Mehr über die Zukunft mit KI)

Erstellung & Nutzung von KI-Musik

Die Möglichkeiten der Erstellung und Nutzung von KI-Musik sind vielfältig. Von einfachen Ambienttracks zur Untermalung, bis hin zu komplexeren Popssongs (mit Gesang) bis hin zu Filmmusik. Hier habe ich mal Quellen zu Erstellung aufgelistet.

So wird KI-Musik erstellt:

  1. Datensammlung – Mengen an Musikdaten aus verschiedenen Genres und Epochen werden in die KI-Datenbank eingespeist.
  2. Datenanalyse – Algorithmen erkennen Muster und Strukturen von Musikwerken.
  3. Modelltraining – Die KI erlernt musikalischen Regeln und Stile.
  4. Musikerzeugung – Mit der Eingaben von Befehlen (auch Prompts) werden neue Musikstücke mit der KI generiert.

Bekannte KI-Plattformen:

  • Suno bietet eine KI-Plattform, die durch Texteingaben kleine Songs generiert.
  • Stable Audio ist eine Website, die mithilfe von künstlicher Intelligenz lizenzfreie Musik in verschiedenen Genres erstellt, ideal für kommerzielle und nicht-kommerzielle Nutzung.
  • Aiva ermöglicht es Nutzern, mit einer breiten Palette von Funktionen KI-generierte Musikstücke zu erstellen und sie nach ihren Vorlieben anzupassen.
  • Soundraw ist ein benutzerfreundliches Online-Tool, das KI-generierte Musikstücke bietet und zahlreiche Anpassungsoptionen für individuelle Präferenzen bereitstellt.
  • MusicLM ist ein von Google AI entwickeltes KI-basiertes Musikgenerierungswerkzeug, das sich noch in der Entwicklung befindet, aber bereits Musikstücke in verschiedenen Genres generieren kann.

Für weitere Informationen empfehle ich Dir meinen Blogartikel “KI-Musik erstellen und nutzen“.

Beispiel mit Suno

Zur Veranschaulichung habe ich Dir einen KI generierten Song mit Suno erstellt. Auf dieser Plattform kannst Du mithilfe eines Textbefehls (auf englisch), auch Prompt genannt, einen Stil und Wünsche vorgeben. Zusätzlich auch einen Songtext (den Du mit ChatGPT schreiben kannst) einfügen, den dann eine computergenerierte Stimme für Dich singt.

Prompt

A cheerful song with xylophone and guitar with by female vocals.

Produktionsdauer

(inklusive rendern)
– 2 Minuten

Lyrics mit ChatGPT (Auszug):

Verse 1:
Im Morgenlicht, wenn die Sonne aufgeht, Schwebt eine Melodie durch die Lüfte weit und breit. Mit jedem Ton, den wir teilen, spüren wir das Leben, Laut singend fühlen wir uns so belebt und ergeben.

Chorus:
Singen ist gesund, es hebt uns hoch empor, Klärt den Geist, lässt die Seele fliegen wie im Chor. Mit jedem Lied finden wir unseren Weg, Gemeinsam singend, Tag für Tag.

Verse 2:
In dunklen Zeiten, wenn wir uns niedergeschlagen fühlen, Kann uns ein einfaches Lied die Herzen heilen. Mit starken Harmonien überwinden wir jede Last, Singend vertreiben wir unsere Sorgen, bis sie verblasst.

Chorus:
Singen ist gesund, es hebt uns hoch empor, Klärt den Geist, lässt die Seele fliegen wie im Chor. Mit jedem Lied finden wir unseren Weg, Gemeinsam singend, Tag für Tag.

Ergebnis

KI generierte Musik – Beispiel – Singen ist gesund

Link

https://suno.com/song/b389b4a5-0a6e-47c8-8cf4-f4d32b322ff6

Meinung zu Suno

Auf der einen Seite bin ich als technisch interessierter Mensch begeistert, was mit diesem Tool alles möglich ist. Ich kann einen eigenen Songtext innerhalb von Sekunden von einer Computerstimme einsingen zu lassen, und das sogar in einer guten Qualität. Auf der anderen Seite vermisse ich als Musiker direkt den Song bearbeiten zu können, das heißt, jede einzelne Spurt zu bearbeiten oder an der Abmischung zu optimieren.

Ich denke für den Spaß und als einfache Hintergrundmusik ist dieses Tool perfekt. Möchte man hingegen einen komplexeren Song mit individuelle Elementen schaffen, um gezielt Emotionen zu erzielen oder an Nuancen zu arbeiten, ist das mit Suno (noch) nicht möglich. Ein menschlicher Komponist bzw. Komponistin ist hier klar im Vorteil.

Der Moment, wenn KI Musik gar nicht mal so schlecht klingt. Ronald Kah Meme

Zukunft der Musik im Allgemeinen

Als Musiker bin ich fasziniert von den Möglichkeiten, die künstliche Intelligenz für die Musik bietet. Während diese Technologie zweifellos neue kreative Horizonte eröffnet, müssen auch potenziellen Risiken betrachtet werden, die sie mit sich bringt, besonders was ethische, kulturelle oder urheberrechtliche Fragen angeht.

Aus Musikersicht

Insbesondere kleinere Auftragskompositionen könnten durch generative KI gefährdet sein, was jungen Komponisten den Einstieg in die Branche erschweren könnte und es herausfordernder macht ein Netzwerk aufzubauen. Die Nutzung von KI in der Musikproduktion bietet Möglichkeiten zur Automatisierung von Prozessen und Zeitersparnis, was gleichzeitig Raum für Kreativität schafft.

Aus Konsumentensicht

Die zunehmende Verbreitung von KI-generierter Musik stellt Konsumenten vor die Herausforderung eines potenziellen Überangebots, was die Auswahl erschwert. Infolgedessen müssen menschliche Musiker nun innovativere Ansätze entwickeln, um aus diesem Überangebot herauszustechen. Trotzdem können personalisierte KI-Empfehlungssysteme dazu beitragen die Vielfalt und Qualität von Musik zu fördern.

Mensch zu Mensch

Wenn es darum geht wie menschliche Komponisten/innen ihre Hörerschaft und potenzielle Kooperationspartner/innen erreichen können, ist es wichtig, einen direkten Zugang zur Zielgruppe (über Social Media) zu schaffen und gleichzeitig eine Markenidentität aufzubauen, die eine bestimmte Botschaft vermittelt. Denn viele Menschen schätzen nicht nur die Musik selbst, sondern möchten auch mehr über die Geschichte und Persönlichkeit hinter den Songs erfahren.

Erfahre hier mehr wie man sich als Musiker/in am besten selbstvermarkten kann!

Fazit

Insgesamt verspricht die Welt der KI-Musik eine aufregende Zukunft voller Innovationen und Herausforderungen. Dabei ist es wichtig die Chancen und Risiken dieser Technologie sorgfältig abzuwägen und die menschliche Kreativität weiterhin zu fördern.

Um meine Frage zu beantworten “Haben menschliche Komponisten irgendwann ausgedient?

Nein, aber es wird deutlich schwieriger einen Fuß in die Branche zu bekommen, da nun neben der menschlichen auch die KI als Konkurrenz auftritt. Der Markt wird dadurch umkämpfter, was bedeutet, neue Songs müssen nun deutlich mehr herausstechen, bzw. sich abheben.

Ronald Kah

Themenübersicht – KI Musik

Ronald Kah
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