Musikproduktion – Infos und Tipps

Musikproduktion

Du suchst nach Informationen rund um das Thema Musikproduktion? Hier erfährst Du alles wichtige von der Definition, der Entstehungsgeschichte, über Ausbildungen, bis hin zum passenden Equipment. 

Definition

Die Musikproduktion umfasst alle Tätigkeiten zur Erstellung eines musikalischen Werkes. Eine professionelle Musikproduktion orientiert sich meist an der Veröffentlichung eines Liedes, eines Albums und verfolgt in der Regel kommerzielle Ziele. Im Fachjargon wird zudem von der „Produktion“ eines Songs oder Tracks gesprochen.

Ablauf/Schritte

Wie in anderen Bereichen, ist auch die Produktion von Musik in unterschiedliche Arbeitsschritte eingeteilt. Hier findest Du eine grobe Einteilung der Phasen:

  1. Idee: Komponieren und Songwriting
  2. Vorproduktion: Erstellen einer Suite bzw. erstes Arrangement
  3. Tonaufnahme: Aufnahme von Gesang (mit Mikrofon) und Instrumenten
  4. Mix & Mastering: Schneiden und Abmischen & Mastern der Soundspuren
  5. Veröffentlichung: Verbreiten der Musik als CD oder über das Internet

Tipps Musikproduktion

Geschichte

Musik ist ein universelles Kommunikationsmittel. Sie schafft es Emotionen zu wecken und Menschen miteinander zusammenzuführen. Die Wirkung von Musik kann dabei für verschiedene Zwecke genutzt werden, ob in der Werbung, in Videospielen oder in der Filmmusik.

Ursprünge

Schon die Neandertaler vor 50.000 Jahren haben Musik produziert. Sie spielten auf primitiven Trommeln oder Flöten. Später im Mittelalter kamen Streichinstrumente, wie zum Beispiel die Fidel hinzu, mit der Minnesänger durch die Lande zogen und Geschichten erzählten. Im 16.-17. Jahrhundert, während der Renaissance, wurde der Instrumentenbau stark vorangetrieben, was dazu führte, dass um 1700 der Italiener Bartolomeo Cristofori das erste Klavier baute.

Musik ist die Sprache, die jeder versteht.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Selbstspielklavier erfunden. Es brachte Töne mit Hilfe von Notenrollen, in denen Noten als Löcher ausgestanzt wurden, hervor. Es war somit der Vorläufer des ersten „MIDI“ Abspielgeräts:

Das Grammophon

Die erste Maschine, die Schall verarbeiten und wiedergeben konnte, war das Grammophon. Auch als „The Speaking Machine“ bekannt, wurde sie von Thomas Alva Edison im Jahr 1877 erfunden. Eine Walze stellte hier den Tonträger dar. Doch der Hype hielt nur für kurze Zeit, da die Tonqualität zu schlecht und die Wiedergabezeit zu kurz war.

Tonträger

Was sind die wichtigsten Tonträger in der Geschichte der Musik? Im 20. Jahrhundert revolutionierten folgende vier Tonträger die Musikproduktion:

  1. Schallplatte
  2. CD
  3. Das Tonband
  4. MP3
Schallplatten und CDs
Schallplatten und CDs, nur noch was für Sammler? Das digitale Zeitalter steht für eine Umwälzung in der Musikindustrie.

Synthesizer

In den 1960er Jahren war die Elektronik stark vorangeschritten. Es kam zur Entwicklung von analogen Synthesizern, die Töne und Klänge künstlich erzeugten. Aufgrund ihrer Größe wurden diese nur in professionellen Studios verwendet. Der erste digitale Synthesizer erblickte im Jahr 1976 das Licht der Welt und ebnete den Weg für die digitale Musikproduktion. Pioniere dieser Zeit waren unter anderem Raymond Scott, Donald Buchla und Hugh Le Caine.

MIDI

MIDI machte es möglich, den Computer in den musikalischen Prozess einzubinden.

Um verschiedenste Geräte (Synthesizer) miteinander kompatibel zu machen, wurde 1981 von Ikutaro Kakehashi eine gemeinsame Sprache entwickelt. MIDI, es steht für “Musical Instrument Digital Interface” und machte es möglich Computer in die Musikproduktion einzubinden. Die Grundlage für jedes Musikstudio, wie wir es heute kennen.

DAW

DAW steht für “Digital Audio Workstation” und ist eine Software, mit denen das Aufnehmen und Bearbeiten von Musik möglich ist. Erst in den späten 1980er Jahren konnten sich die ersten leistungsstarken DAWs durchsetzen und sind heutzutage ein elementarer Bestandteil der Musikproduktion.

Digital Audio Workstation Aufbau
Digital Audio Workstation Aufbau

Studium/Ausbildung

Im Folgenden möchte ich Dir drei Studiengänge zur Musikproduktion vorstellen. Wenn Du mehr Tipps zum Einstieg in das Musikbusiness haben möchtest, kann ich Dir meinen Artikel „Filmkomponist werden“ empfehlen.

Musikproduktion: SRH

Ein Vollzeit-Studium der Musikproduktion ist an der privaten „SRH Hochschule der populären Künste“ in Berlin möglich. Das in der Regelstudienzeit aus 7 Semestern bestehende Studium kann mit einem Abschluss „Bachelor of Arts“ abgeschlossen werden. Link zur SRH: https://www.srh-berlin.de/

Musikproduktion Darmstadt

Das Studium “Sound and Music Production“ kann in Vollzeit an der staatlichen Hochschule Darmstadt in einer Regelstudienzeit von 7 Semestern mit dem „Bachelor of Arts“ abgeschlossen werden und beschäftigt sich mit den Inhalten Sound Design und Producing. Link zur Hochschule Darmstadt: https://h-da.de/studium/

Sound: FH Dortmund

Das Vollzeitstudium für „Film & Sound“ kann an der Fachhochschule Dortmund in einer Regelstudienzeit von 3 Semestern abgeschlossen werden und endet mit dem Abschluss „Bachelor“. Für die Aufnahme sind Vorraussetzungen nötig, darum einfach mal vorher informieren. Link zur Hochschule Dortmund: https://www.fh-dortmund.de/

Equipment

Gerade zum Einstieg in die Musikproduktion stellt sich die Frage, welches Equipment sich am besten eignet und das eigene Budget nicht überstrapaziert. Eins vorneweg, es ist nicht immer notwendig sich ein komplettes Homestudio einzurichten, um professionell zu produzieren. Viele Arbeitsschritte lassen sich auch mit kostenloser Software in einer guten Qualität umsetzen. Hier findest Du daher eine Liste mit hilfreichen Punkten:

  1. einen Computer
    1. PC
    2. oder MacBook
    3. Musiknotebook
  2. ein Audio-Interface
  3. Musik-Software
    1. Notationssoftware
    2. Musikprogramme
    3. DAW
  4. Musikinstrumente
  5. ein Mikrofon (plus Mikrofonständer)
  6. Studiomonitore

FAQ

Wie viel verdient man als Musikproduzent?

Als Musikproduzent wird man pro Auftrag bzw. auf Honorarbasis bezahlt. Die Gehaltsspanne liegt dabei zwischen kleinen Summen bis hin zu Millionenbeträgen.

Was kostet eine Musikproduktion?

Der Preis einer Musikproduktion hängt von verschiedenen Faktoren ab. So spielen der Umfang, die Art der Produktion, Studiomiete sowie Gehälter von Gastmusikern eine Rolle.

Welcher PC für Musikproduktion

Ein PC für Musikproduktion sollte über einen starken Prozessor (i5, i7 oder höher) verfügen und ausreichend viel Arbeitsspeicher und Speicherplatz (SSD Festplatte) verfügen. Außerdem empfiehlt sich ein Audio-Interface.

Wie fängt man an Musik zu produzieren?

Im besten Fall beherrschst Du bereits ein Instrument. Dazu schaue Dir bestehende Songs an, wie diese aufgebaut sind und versuche diese nachzuproduzieren, um deren Struktur zu verstehen. Meistens ergeben sich dann ganz eigene Werke.

Was brauche ich um meine eigene Musik zu produzieren?

Um in die Musikproduktion einzusteigen empfiehlt sich ein Computer bzw. ein Notebook, ein Audio Interface, ein Mikrofon sowie eine DAW-Software.

Software

Hier findest Du die drei aus meiner Sicht wichtigsten Musiksoftware-Programme bzw. Daws (Digital Audio Workstations) im Überblick, mit denen es möglich ist professionelle Musikproduktionen umzusetzen:

FL-Studio

Das vom belgischen Entwickler Image-Line Software stammende FL Studio (früher Fruity Loops) eignet sich sehr gut zum KomponierenBearbeiten und Arrangieren von Musikstücken. Seit neustem ist FL-Studio neben Windows auch als MAC Version verfügbar.

Ableton

Das ebenfalls für macOS und Windows verfügbare Musikprogramm Ableton vom Berliner Entwickler Ableton richtet sich an Live-Musiker/DJs, ist aber auch für Musikproduzenten geeignet, die musikalische Arrangements erstellen wollen.

Cubase

Eines der bekanntestes DAWs, mit dem unter anderem Hans Zimmer arbeitet, ist der MIDI-Sequenzer Cubase vom Hamburger Unternehmen Steinberg und eignet sich perfekt für professionelle Tonstudios, aber auch Heimstudios.

Checkliste

Zum Abschluss habe ich Dir eine Checkliste erstellt mit den wichtigsten Punkten wie erfolgreich eine Musikproduktion umsetzen kannst:

  1. Lass Dich inspirieren von anderen Künstlern und Musikgenres, um Deine eigene Musikproduktion zu verbessern und zu erweitern.
  2. Kenne die Grundlagen der Musiktheorie, wie z.B. Tonleitern, Noten, Intervalle und Akkorde. Hier mehr zu den wichtigsten musikalischen Grundbegriffen.
  3. Beherrsche mindestens ein Instrument, um besser zu improvisieren, Dich in Instrumente hineinzuversetzen und letztendlich mehr Ideen zu erhalten.
  4. Verwende ein DAW wie z. B. Logic Pro, FL-Studio oder Ableton Live und mache Dich damit vertraut.
  5. Lerne das Mixing, wie grundlegende Bearbeitungstechniken wie Kompression, Equalizing und Verzerrung, um Deine Musikproduktion zu verbessern.
  6. Verwende Effekte und experimentiere mit Hall, Delay und Chorus.
  7. Verwende hochwertige Mikrofone und Audio-Schnittstellen, für eine hohe Aufnahmequalität.
  8. Prüfe die Raumakustik, um sicherzustellen, dass Du einen klaren und ausgewogenen Klang für Aufnahmen hast.
  9. Arbeite mit anderen Musikern zusammen, um neue Ideen und Perspektiven für Deine Musik zu erhalten.
  10. Entwickle einen Workflow, um effizienter Workflow zu arbeiten und Zeit zu sparen.
  11. Setze Dir Meilensteine: Herausforderungen wie das Schreiben in einem neuen Genre oder die Verwendung von ungewöhnlichen Sounds können dazu beitragen, Ihre Fähigkeiten und Ihre Musikproduktion zu verbessern.

Tipps zum Thema “Kleines Homestudio einrichten“!

Ronald Kah ist ein Musikproduzent, Komponist und Musik-Blogger aus Potsdam, der vor allem GEMA-freie Musik komponiert, die sich besonders für die Vertonung von Videos, Filmen und Social-Media-Beiträgen eignet.
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