Erfahre den Unterschied zwischen Audio Branding, Sound Branding und Sound Design und wie Marken gezielt Klang einsetzen, um Emotionen zu erzeugen.
Als Musikproduzent und Komponist bekomme ich oft die Frage gestellt, worin sich Audio Branding und Sound Design unterscheiden? Beides sind unterschiedliche Dinge, können sich allerdings in ihrer Ausführung unterscheiden. In diesem Blogbeitrag möchte ich auf dieses Thema eingehen, damit Du besser verstehst, wie Marken und mediale Inhalte akustisch wirken.
Was ist Audio Branding?
Audio Branding ist die akustische Identität einer Marke. Vergleichbar mit dem Corporate Design für das Auge, geht es beim Audio Branding um alles, was eine Marke hörbar macht und ihre akustische Wiedererkennung steigert.
Ziel
Eine Marke langfristig emotional erlebbar, konsistent und unverwechselbar machen.
Elemente des Audio Brandings
- Audio-Logo / Soundlogo: der kurze, wiedererkennbare Klang, der sofort an die Marke erinnert
- Jingles: Musikstücke, die die Marke begleiten, z. B. in Werbespots
- Markenstimme: Tonalität und Sprachstil bei Voiceovers
- Brand Music: Musik für Imagefilme, Social Media oder Podcasts
- Sound Guidelines: Regeln, wie die Marke grundsätzlich klingen soll
Merkmale
- Strategisch und langfristig angelegt
- Konsistent über alle Touchpoints (TV, Social Media, App, Telefonansagen)
Beispiel
Der Telekom-Sound oder das Netflix „Tudum“.
Audio Branding ist strategisch und langfristig. Es zieht sich über alle akustischen Touchpoints der Marke hinweg – von Werbespots über Apps bis hin zu Telefonansagen. Ein klassisches Beispiel ist das Telekom-Soundlogo oder das Netflix „Tudum“.
Was ist Sound Design?
Sound Design ist die gestalterische Arbeit an einzelnen Klängen und ein zentrales Werkzeug innerhalb des Audio Brandings.
Ziel
Konkrete Umsetzung, um mit Klang, Musik und Sound Effekten Atmosphäre zu erzeugen.
Typische Einsatzbereiche
- UI-/UX-Sounds in Apps oder Software: Akustische Rückmeldungen wie Klicks, Bestätigungen oder Ladegeräusche
- Geräusche für Filme, Serien oder Games: Soundeffekte und Atmosphären, die die Stimmung verstärken
- Produktklänge: Töne von Produkten (z. B. Autotür, Kaffeemaschine)
- Event- oder Raumklang: Musik und Atmosphären in Events oder Stores
Merkmale
- Projektbezogen, aber immer im Sinne der Marke
- Werkzeug für Emotion, Funktion und Wiedererkennung
- Macht Audio Branding konkret und erlebbar
Beispiel
Der Klick-Sound einer App oder ein Soundlogo, das sofort mit der Marke assoziiert wird.
Sound Design ist die praktische Umsetzung. Es muss nicht zwingend markenstrategisch sein, kann aber Teil des Audio Brandings werden, wenn die Klänge konsequent die Marke repräsentieren.
Kurzvergleich
| Aspekt | Audio Branding | Sound Design |
|---|---|---|
| Fokus | Marke | Anwendung/Produkt |
| Zeithorizont | Langfristig | Projektbezogen |
| Strategie | Hoch | Variabel |
| Ziel | Wiedererkennung & Emotion | Funktion & Atmosphäre |
| Vergleich | Corporate Design | Grafikdesign für ein einzelnes Projekt |
Audio Branding vs. Sound Branding – gibt es einen Unterschied?
In der Praxis wird er Begriff Audio Branding auch als Synonym für Sound Branding verwendet. Beide beschreiben die akustische Identität einer Marke. Es gibt jedoch einen leichten Unterschied in der Fokussierung:
- Audio Branding:
Umfasst die strategische Gesamtausrichtung der Markenkommunikation über alle akustischen Elemente hinweg. Es geht um langfristige Wiedererkennbarkeit, Markenwerte und emotionale Wirkung – also die Markenstrategie über Klang. - Sound Branding:
Wird manchmal verwendet, um den praktischen Teil des Klangauftritts zu betonen – also konkrete Soundelemente wie Jingles, Audio-Logos, UI-Sounds oder Markenmusik. Es liegt stärker auf der konkreten akustischen Umsetzung im Gesamtbild.
Kurz gesagt: Audio Branding ist der strategische Überbau, Sound Branding der praktische Teil. In der Praxis verschwimmen die Begriffe jedoch oft, weil beides zusammenarbeitet, um eine Marke hörbar zu machen.
Merksatz:
Audio Branding = Strategie & Vision | Sound Branding = konkrete Klangumsetzung im Gesamtpaket
Wo ordnet sich Sound Design ein?
Sound Design ist ein Teilbereich und Werkzeug des Audio Brandings bzw. Sound Brandings:
- Audio Branding: Strategische Vision der Marke
- Sound Branding: Konkrete Umsetzung der akustischen Identität
- Sound Design: Werkzeug, das Klänge gestaltet, Funktionen unterstützt und Emotionen erzeugt
Merksatz:
Audio Branding = Strategie | Sound Branding = Umsetzung | Sound Design = das Werkzeug, das die Umsetzung ermöglicht
Sichtbarkeit im Netz durch Emotionen
Für Unternehmen reicht es nicht mehr aus sich rein auf seine Produkte zu konzentrieren. Wer online sichtbar und seine Zielgruppe erreichen möchte, sollte vor allem die emotionale Ebene der Kunden ansprechen.
Denn Emotionen sind der Schlüssel, um Menschen an eine Marke zu binden. Typische Emotionen, die Unternehmen gezielt auslösen können, sind zum Beispiel:
- Freude – macht die Marke sympathisch
- Sicherheit / Vertrauen – vermittelt Kompetenz
- Inspiration / Motivation – animiert zu Aktionen
- Nostalgie / Geborgenheit – erzeugt emotionale Bindung
- Aufregung / Abenteuer – weckt Neugier und Spannung
Audio Branding und Sound Design spielen hier eine zentrale Rolle: Musik, Jingles und Soundlogos transportieren Gefühle und verankern die Marke im Kopf der Kunden. In Kombination mit visuellem Branding und Content Marketing entsteht eine konsistente, emotionale Erlebniswelt.
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