Wer komponiert bessere Musik – Mensch oder KI? In diesem Blogartikel erhältst Du interessante, hilfreiche und gleichzeitig überraschende Erkenntnisse!
Einleitung
Das Thema KI wird immer präsenter. Mittlerweile generiert künstliche Intelligenz mit einfachen Befehlen hochwertige Bilder, Texte und auch Musik (siehe meinen Blogartikel “Übersicht: KI Musik“). Dabei stellt sich die Frage, wer kreativer ist – Mensch oder KI? Denn lange Zeit galt die Kreativität als exklusives Merkmal der Menschheit. Doch inzwischen zeigt sich, dass sich KI-komponierte Musik kaum noch von menschlichen Kompositionen unterscheidet.
Was bedeutet Kreativität in der Musik?
Kreativität bedeutet nicht nur etwas Neues zu schaffen, sondern auch bekannte Elemente auf innovative Weise zu kombinieren. Hier sind weitere wichtige Aspekte, die Kreativität in der Musik ausmachen:
- Originalität & Innovation: Die Fähigkeit neue und einzigartige Ideen zu entwickeln, oder bestehende Konzepte zu hinterfragen und durch neue, verbesserte Lösungen zu ersetzen.
- Emotionale Ausdrucksstärke: Die Fähigkeit, Gefühle und Emotionen kreativ auszudrücken und zu kommunizieren.
- Flexibilität & Kombination: Die Fähigkeit, verschiedene Perspektiven einzunehmen und unterschiedliche musikalischer Elemente und Stile zusammenzuführen.
Die Rolle menschlicher Komponisten bisher
Menschliche Komponisten haben über die Jahrhunderte hinweg die Musiklandschaft geprägt. Durch ihre einzigartigen Inspirationen, Techniken und persönlichen Ausdrucksformen haben sie eine Vielzahl von musikalischen Genres und Stilen geschaffen. Von den klassischen Werken eines Beethoven oder Mozart bis hin zu den modernen Klängen eines John Williams oder Hans Zimmer, menschliche Komponisten haben immer wieder neue Maßstäbe gesetzt und die Musikgeschichte nachhaltig beeinflusst.
Worin besteht das Problem?
Mit dem Aufkommen der Künstlichen Intelligenz (KI) haben menschliche Komponisten eine neue, starke Konkurrenz erhalten. KI-Systeme greifen auf riesige Datenbanken zu und können unzählige Kombinationen von Melodien und Harmonien erzeugen. Dies stellt menschliche Komponisten vor die Herausforderung, sich mit einer Technologie zu messen, die über nahezu unbegrenztes Wissen und kreative Möglichkeiten verfügt.
Die Rolle der KI in der Musik
KI kann kreativer sein, aber…
Sascha Lobo hat in seinem Vortrag auf der OMR einen sehr interessanten Aspekt gebracht am Beispiel eines Experiments des Spiels AlphaGo. Dabei wurde eine KI mit den 30 Millionen der besten menschlichen Spielzügen gefüttert und gegen den damals amtierenden Weltmeister antreten lassen (und hat 4:1 gewonnen). Daraufhin stellte sich die Frage, ob diese menschlichen Spielzüge wirklich die besten wären? Im nächsten Schritt wurde AlphaGo Zero entwickelt, bei dem die KI keine menschlichen Erfahrungsdaten erhielt und sich ausschließlich auf Basis der Spielregeln eine eigene Strategie erarbeiten musste.
Als Ergebnis hat AlphoGo Zero gegen AlphaGo (mit den menschlichen Erfahrungen) 100:0 gewonnen.
Hier findest Du das komplette Video von Sascha Lobo auf der OMR:
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Mehr InformationenWenn KI das menschliche vergisst
Was bedeutet das für Musik? Das Experiment zeigt, dass KI durchaus kreativ sein und auch in der Musik eigenständige Wege gehen könnte. Allerdings stellt sich die Frage, ob eine KI ohne menschliche Erfahrungen Musik komponieren kann, die FÜR MENSCHEN emotionale Tiefe besitzt? Das Ergebnis könnte zwar innovative Musik sein, die jedoch keine Gefühle transportiert. Ein fiktives Beispiel findet sich in der Episode “Virtuose” aus der Serie “Star Trek: Voyager”: Hier werden die Grenzen einer Holomatrix/KI ausgereizt, was beeindruckend, aber wenig emotional für einen Menschen klingt.
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Mehr InformationenHinweis: In der gezeigten Episode hat die Holomatrix bzw. KI den Song nicht selbst komponiert. Ein Alien hat seine eigene Komposition mithilfe der Matrix umgesetzt, um die Hörer/innen seines Planeten anzusprechen. Ich möchte damit verdeutlichen, dass die bloße Nutzung aller technischen Möglichkeiten noch lange keinen emotionalen Song erschafft.
Die Erkenntnis könnte also sein, dass letztlich doch ein Menschen benötigt wird oder die KI zumindest auf menschliche Daten zurückgreifen muss, um ansprechende Musik zu komponieren. Was wiederum ein Plus für menschliche Komponisten ist.
KI benötigt menschlichen Input
Evergreen Media beschreiben in ihrem YouTube Video, dass KI auf das Training mit menschlichen Inhalten angewiesen ist und bezieht sich dabei auf einen Artikel von Kevin Indig, anderseits könnte das System kollabieren. Bedeutet, wenn generative Sprachmodelle (LLMs) durch die wachsende Anzahl von KI-Content gefüttert werden, gibt es am Ende keine neue Ideen und Gedanken mehr – quasi eine Art digitaler Inzest. Es werden also menschliche Inhalte benötigt. Das könnte man auch auf die Musik übertragen.
Als Schlussfolgerung ziehe ich daraus, dass Musik, selbst wenn sie mithilfe von KI oder KI-Werkzeugen erstellt wurde, weiterhin menschlichen Input benötigt, damit wir Menschen sie als angenehm wahrnehmen.
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Mehr InformationenKI geht nicht mehr weg – wie wir damit leben sollten
Die unaufhaltsame Integration künstlicher Intelligenz (KI) in unsere Gesellschaft hat weitreichende Auswirkungen auf alle Bereiche unseres Lebens, einschließlich der Musikkomposition. Doch anstatt zu versuchen sie zu stoppen oder zu ignorieren, sollten wir darüber sprechen, wie wir mit KI leben können.
Denn es ist bereits zu spät, um KI aus unserem Leben zu verbannen. Wie alle technologischen Evolutionen zuvor – sei es der Synthesizer, die CD, das Internet oder das Streaming – ist KI gekommen um zu bleiben. Stattdessen sollten wir sicherstellen, dass KI ethisch handelt, dass Künstler weiterhin in irgendeiner Form von ihrer Kunst leben können und dass KI dazu da ist uns als Menschen zu unterstützen und Bereiche des Lebens einfacher zu gestalten.
Wer ist nun kreativer?
Die Frage aus meine Einleitung, ob der Mensch oder KI kreativer sei, kann unterschiedlich beantwortet werden. Auf der einen Seite sahen wir uns die letzten Jahre auch ohne KI sehr viel mit generischer Musik konfrontiert. Man sprach bereits in der frühen 2000er Jahren von der “Musik aus der Konserve“. Trotzdem gab es viele menschliche Komponisten, die neue Ideen entwickelten und somit neue Standards setzten – hier ist der Mensch klar im Vorteil.
Ein weiterer Aspekt ist, dass KI theoretisch kreativer sein könnte, da sie, wie das Beispiel AlphaGo Zero zeigt, neue Ansätze präsentieren kann. Allerdings bedeutet nicht jede Innovation oder das Ausreizen eines Systems, zwangsläufig auch eine emotionale Tiefe – wie das Beispiel aus Star Trek verdeutlicht. Es benötigt weiterhin einen menschlichen Input, um eine Art Kollaps zu vermeiden.
Fazit: Mensch und KI sind voneinander abhängig und können durch die Verbindung menschlicher Inspiration mit technologischer Innovation gemeinsam neue kreative Horizonte erschließen.
Zukunftsgedanke
Ein eher spekulativer Ansatz wäre, dass KI eine emotionale Musik komponieren könnte, wenn sie eigene Erfahrungen in unserer Welt sammeln würde (Liebe, Freude, Angst, Verlust), anstatt ihren Output ausschließlich auf Basis eingespeister Daten zu erstellen. Beispielsweise könnte ein Android, der auf Grundlage seiner eigenen Erlebnisse originelle Kunstwerke erschafft, dieses Potenzial zeigen. Ein weiteres fiktives Beispiel dafür findet sich in der Star Trek-Episode “Inheritance“.
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