Das wichtigste Werkzeug für einen Komponisten ist sein Gehör. Da stellt sich die Frage, welcher Komponist war taub? Und wie kann man trotz Gehörverlust komponieren? Mehr dazu erfährst Du im folgenden Blogbeitrag.
Als Filmkomponist treibt mich oft die Angst um, was passiert wenn ich mein Gehör verliere? Eine grausame Vorstellung. Bin ich dann sowas wie arbeitsunfähig? Und wie soll ich meinen Beruf und gleichzeitig meine große Leidenschaft ausführen? Aus diesem Grund möchte ich mich in diesem Blogeintrag mit tauben Komponisten beschäftigen, die trotz ihrer Einschränkung weiter Musik komponiert haben.
Defintion: Taub
Taubheit beschreibt den Zustand des teilweisen oder kompletten Hörverlusts. Dabei wird zwischen der praktischen und absoluten Taubheit unterschieden. Bei der absoluten Taubheit ist ein Hörempfinden nicht mehr vorhanden, wohingegen bei der praktischen Taubheit noch einzelne Geräusche und Töne wahrgenommen werden können.
Welcher Komponist war taub?
Einer der wohl bekanntestes tauben klassischen Komponisten war Ludwig van Beethoven. Im Beethoven Lexikon* steht, dass er bereits Ende zwanzig schwerhörig gewesen ist und mit Ende 40 sogar vollständig taub. Als Ursachen gelten entweder eine Otosklerose (Erkrankung des Innenohrknochens), oder eine Verengung der Gehörnerven. Zudem soll er unter Tinnitus gelitten haben.
Wie konnte Beethoven ohne Gehör komponieren?
Obwohl Beethoven am Ende seines Schaffens nahezu vollständig taub war, konnte er weiter Musik komponieren. Doch wie war das möglich? Ein Grund kann gewesen sein, dass er nicht taub geboren, sondern Musik in seinen frühen Jahren als Hörender wahrgenommen und zudem eine umfangreiche musikalische Ausbildungen genossen hatte. Dadurch konnte er Töne, Melodie– und Harmonie-Strukturen in seinem Gehirn abspeichern. Auch soll Beethoven über ein absolutes Gehör verfügt haben und konnte so Noten in seinem Kopf “hören”.
Welche Stücke komponierte Beethoven taub?
Trotz Hörverlust konnte Beethoven weitere Musikstücke schreiben. Eines seiner berühmtesten Werke war seine neunten Sinfonie. Als diese 1802 uraufgeführt wurde, war er bereits vollständig taub – konnte diese aber dirigieren. Zudem konnte er noch drei weitere Klaviersonaten komponieren. Das war ihn mithilfe einer Gehörmaschine möglich. Hier findest Du ein Video des YouTube Kanals “Orpheus Instituut” zum Anschauen (eng.).
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