Erfahre in diesem Blogbeitrag, warum hochwertiger Klang an Bedeutung verliert und wie technologische sowie gesellschaftliche Veränderungen unser Musikhörverhalten beeinflussen.
In den letzten Jahrzehnten hat sich die Art und Weise, wie wir Musik hören, drastisch verändert. Diese Veränderungen sind hauptsächlich auf die Digitalisierung und die technologische Entwicklung (Siehe KI Musik) zurückzuführen. Wo früher Musikgenuss ein bewusstes und zeitintensives Erlebnis war, ist er heute oft nur noch eine Nebenbeschäftigung und der Klang bzw. Sound ist nur noch sekundär.
Die Entwicklung des Musikhörens
Schallplatte & CD
In der Vergangenheit war das Musikhören ein regelrechtes Ritual. Man nahm sich Zeit, um eine Kassette oder Schallplatte einzulegen und diese von Anfang bis Ende zu hören. Die Einführung der CD in den 1980er Jahren brachte eine neue Ära mit sich. Auch hier war das bewusste Hören noch zentral, und man schätzte die hohe Klangqualität der CDs.
MP3
Mit der Verbreitung des MP3-Formats in den 2000er Jahren begann sich jedoch das Musikhörverhalten zu ändern. Obwohl MP3s bei einer Bitrate von 320 Kb/s eine nahezu CD-ähnliche Klangqualität bieten können, war es vor allem der Komfort und die Möglichkeit riesige Musiksammlungen auf kleinen Geräten zu speichern, die dieses Format so populär machten.
Der Einfluss von Streaming-Diensten
Der nächste große Wandel kam mit den Streaming-Diensten wie Spotify, Apple Music und Amazon Music. Diese Dienste machten es noch einfacher jederzeit und überall Zugang zu einer riesigen Musikbibliothek zu haben. Doch mit dieser Einfachheit kam auch eine Veränderung in der Art und Weise, wie Musik konsumiert wird. Musik wurde zunehmend zur Hintergrundbeschallung – sei es beim Joggen, Kochen oder Lernen. Das bewusste Hören trat in den Hintergrund.
Veränderte Gerätenutzung
Parallel zur Entwicklung der Musikformate hat sich auch die Gerätenutzung verändert. Wo früher hochwertige Hi-Fi-Anlagen in den Wohnzimmern standen, dominieren heute Smartphones, Soundbars und Bluetooth-Lautsprecher. Diese Geräte sind zwar praktisch und vielseitig, bieten jedoch selten die gleiche Klangqualität wie traditionelle Hi-Fi-Anlagen. Für viele Menschen steht aber der Komfort an erster Stelle, denn
- die Geräte müssen kabellos sein,
- sich einfach mit dem Internet und anderen Geräten verbinden lassen
- und im besten Fall Funktionen wie Noise-Canceling oder einen hohen Tragekomfort bei Kopfhörern bieten.
Zeitmangel und Informationsflut
Ein weiterer Faktor, der zur Entwertung des Klangs beiträgt, ist der chronische Zeitmangel in unserer Gesellschaft. Der Alltag wird immer schneller, die Informationsflut immer größer. Nur noch wenige Menschen nehmen sich die Zeit, um aktiv und bewusst Musik zu hören, selbst wenn sie über hochwertige Wiedergabegeräte verfügen wie Stereo-Anlagen oder eine 5.1 System verfügen.
Fazit
Aus all diesen Gründen ist der Klang für viele Menschen heute weniger wichtig geworden. Musik untermalt mehr und mehr den Alltag, anstatt dass sie aktiv genossen wird. Dabei gehen oft die Feinheiten der Abmischung, das Arrangement und die Hintergründe der Songs verloren. So bleiben die Gedanken und Emotionen, die Künstler in ihre Werke stecken, oft unbeachtet.
Musik ist allgegenwärtig, aber ihre Qualität ist vielen egal geworden. Dies ist eine Entwicklung, die nicht nur die Art und Weise, wie wir Musik hören, sondern auch, wie wir sie wertschätzen, grundlegend verändert hat.
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Hallo Ronald, nun haben wir über Deinen Status (WhatsApp) auch den Herrn Kah kennengelernt. Auch ein angenehmer Mensch mit leider sehr selten gewordenen Ansichten, die wir weitgehend teilen. Das mangelnde Interesse für die Musik (…nur noch nebenbei hören) stellen wir auch darüber hinaus fest (bspw. Literatur). Müssten wir einmal im Gespräch vertiefen, z.B. bei einer guten Flasche Weißwein? Schreibe ich mal auf unsere „to do list“. Herzliche Grüße aus ca. 60 m Entfernung! Michael W.
Hallo Michael, freut mich sehr, dass wir da auf einer ähnlichen Wellenlänge sind. Über das Thema können wir uns wirklich mal austauschen – und Deine Einladung zu einer Flasche Wein nehme ich sehr gerne an. 🙂
Musikalische Grüße
Ronald