Der Wert von Musik in unserer digitalen Gesellschaft

Wert von Musik

Was ist der Wert von Musik? Und was hat das mit dem digitalen Fortschritt zu tun? In diesem Blogbeitrag möchtet ich darauf eingehen, wie ich als Künstler die Wertschätzung meiner Arbeit und allgemein den Wert von Musik für die Gesellschaft überhaupt wahrnehme?

Als Filmkomponist möchte ich, wie andere Künstler auch, von meiner Arbeit leben können. Dabei ist mein Anspruch nicht unbedingt Reichtum anzuhäufen (dafür bin ich in der falschen Branche), sondern mit meiner Leidenschaft und wofür ich brenne, meinen Lebensunterhalt bestreiten zu können.

In diesem Blogartikel möchte ich daher auf den Wert von Musik eingehen und aus meiner Sicht erklären, wie dieser sich durch den technischen Fortschritt, im Zeitalter von MP3s, UrheberrechtDebatten und Artikel 13, verändert hat. Auch möchte ich darstellen, mit welchen aktuellen Herausforderungen sich die Kreativwirtschaft konfrontiert sieht. Dieser Artikel richtet sich daher sowohl an Musiker, als auch an Filmemacher/YouTuber und Streamer.

Musik im 20. Jahrhundert

“Früher war alles besser”, oder nicht? Stars von damals haben mit einer Single 500.000 bis 1 Millionen Tonträger verkaufen können. Zahlen, wovon heutige Musiker, selbst wenn Sie auf Platz 1 der Charts stehen, träumen können. Musik hatte ihren Preis. Es gab kein Internet, nur wenige Kopie- und Verbreitungsmölichkeiten.

Wer einen Song besitzen wollte, musste entweder eine Schallplatte/CD kaufen oder am Radio sitzend darauf warten, bis sein Lieblingssong gespielt wurde und diesen mit Kassette aufnehmen (Die 90er Kinder werden sich mit Sicherheit daran erinnern :)). Kurzum Tonträgerverkäufe haben Musiker, Musikproduzenten und Labels eine Menge Umsatz gebracht. Musik war nicht mit einem Klick verfügbar. Somit exklusiv und besonders. Nachteil, man war als Musiker von einer Plattenfirma abhängig.

Musik im Digitalen Zeitalter

Heutzutage ist es weit aufwändiger an solche Verkaufszahlen heranzukommen. Durch das Internet ist Musik an jeder Stelle sofort abrufbar. Die Kreativbranche befand sich dadurch in jüngster Vergangenheit in einer Krise und musste sich neue Vertriebsstrategien ausdenken. Trotzdem bin ich der Meinung, dass das Internet die Musikwirtschaft “demokratisiert” hat. Ein jeder hat heute die Möglichkeit sich via Soundcloud, YouTube oder mit Hilfe der eigenen Website selbst zu promoten. Nie war es einfacher, die eigene Musik zu veröffentlichen und damit bekannt zu werden.

Diese Freiheiten bringen natürlich auch Gefahren mit sich und Menschen, die diese ausnutzen. Der reine Musikverkauf bringt kaum noch hohe Umsätze – das ist nur noch den Mega-Stars vorbehalten. Das Internet hat das Urheberrecht komplizierter gemacht, neue Strukturen wie “Creative Commons” Lizenzen sind entstanden. Zudem müssen Musiker auf mehrere Geldquellen hinarbeiten. Live-Konzerte machen mittlerweile den stärksten Umsatz aus. Auch empfiehlt es sich ein zweites Standbein aufzubauen, um flexibel bleiben zu können – Tipps mit Musik Geld verdienen.

Technologie ist nur bedingt die Ursache fehlender Wertschätzung

Doch warum entsteht das Gefühl, dass Musik immer mehr an Wert verliert? “Komponier mir mal schnell einen Song, kann ja nicht so aufwendig sein!” heißt es. Am liebsten für einen Mini-Preis oder gleich für Umme. Jeder Musiker kennt das vielleicht. Oft wird von Musikern ein hohes Maß an Idealismus erwartet.

Ich würde das Internet nicht direkt für diese fehlende Wertschätzung verantwortlich machen. Letztendlich wird das Internet von Menschen gemacht. Eher ist es die allgemeine Entwicklung unserer Gesellschaft. Wir denken leistungsorientierter, alles muss schnell gehen und sofort verfügbar sein – am besten billig. Das führt unweigerlich zur Oberflächlichkeit, was sich natürlich auch auf unsere Wahrnehmung von Musik auswirkt.

Dieser Umstand hat weder damit zu tun, dass wir schlechte Menschen sind, noch wir aktiv darauf hinarbeiten. Wir haben einfach gelernt uns in dieser hektischen Zeit anzupassen. Alles steht uns auf Abruf bereit. Und alles, was schnell geht, bemessen wir mit einem geringeren Wert. Dabei wird vergessen wie viel Arbeit in Musik, Filmen, oder Kunst allgemein steckt. Nur weil man künstlerisch arbeitet, ist der Aufwand nicht geringer, als ein “normaler” Vollzeitjob.

Selbstbewusstsein stärken und nicht unter Wert verkaufen

In der Regel wird von Musikern eine Menge Idealismus erwartet. Sie leben ja ihren Traum, dann kann die Arbeit ja nicht so anstrengend sein. Nach meiner Erfahrung ist aber selbst das Komponieren mit 95 % harter Arbeit und Disziplin verbunden. Zudem kommt der musikalische Erfolg nicht über Nacht. Deadlines müssen eingehalten werden und eine ständige Erreichbarkeit für den Kunden wird vorausgesetzt. Dadurch kann selbst das schönste Hobby zur harten Arbeit werden und viel Aufwand in Anspruch nehmen – Tipps Musiker werden.

Aus diesem Grund empfehle ich jedem jungen Musiker, Komponisten oder Band nicht zu tief zu stapeln und sich niemals unter Wert zu verkaufen. Klar, es gibt immer eine/n, der/die es günstiger macht. Aber die wichtigste Frage ist, was sind Dir Deine eigenen Fähigkeiten und Leistungen wert? Darum verlange einen angemessenen Preis, sonst bleibt es ewig bei kleinen Aufträgen. Jeder fängt mal klein an, aber irgendwann häufen sich die Anfragen, dann sollte auch der eigene Marktwert steigen. Schließlich wächst Du mit Deinen Aufgaben – Tipps zur Selbstvermarktung.

Aspekte, die Musik wertvoll machen

Warum Musik so wertvoll ist? Hier habe ich Dir einige Aspekte aufgelistet, was Musik alles bewirken kann. Wenn Du mehr darüber erfahren möchtest, wie viel Aufwand in der Produktion von Musik steckt, dann kann ich Dir meinen Blogbeitrag „Was kostet Filmmusik?“ empfehlen.

Wie ist Dein Eindruck, wird Musik heutzutage weniger wertgeschätzt als damals? Und wie schätzt Du den Wert von Musik ein?

Ronald Kah
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