Klangfarbe Musik – Definition und Beispiele

Klangfarbe Musik

Was ist eine Klangfarbe in der Musik? Die individuelle Charakteristik von Musikinstrumenten und Gesängen wird durch ihre Klangfarbe bestimmt. Im folgenden Blogartikel erhältst Du eine Definition und einige Beispiele, um dieses Konzept besser zu verstehen.

Für mich als Filmkomponist ist die “Klangfarbe” eines Musikstückes besonders wichtig. Jede berühmte Filmmusik hat ihren ganz speziellen Sound. Ob “stechende” Streicher wie in “Psycho”, oder die berühmte Mundharmonika in “Spiel mir das Lied vom Tod”. Die Spielweise der Musik, das Material, das Tempo, die Dynamik und die Auswahl der Musikinstrumente haben eine ganz besondere Auswirkung auf die Klangfarbe eines Soundtracks.

Definition

Eine Klangfarbe (oder Timbre) einspricht einen von mehreren Parametern eines einzelnen Tons. Eine große Rolle spielt dabei das Klangspektrum, dass sich wiederum aus einem Mix von Grundton, Obertönen, Rauschanteilen sowie der Lautstärke zusammensetzt:

  1. Grundton: die wahrgenommene Tonhöhe eines Tons durch den Zuhörer
  2. Oberton: mitklingende Töne, die über den Grundton liegen
  3. Rauschanteil: nicht harmonische Schallereignisse (Geräusche), wie sie in der Natur verkommen
  4. Lautstärke: auch Dynamik oder Lautheit eines Tons gehören dazu

Aus diesen vier genannten Elementen setzt sich das Schallspektrum zusammen. Dadurch klingt zum Beispiel eine Trompete anders als eine Tuba, auch wenn beide den gleichen Ton spielen. Eine Tuba verfügt über einen größeren Resonanzkörper, dadurch verfügt ihr Klang über mehr Volumen und unterscheidet sich dadurch von anderen Instrumenten.

Physikalische Erklärung

Ein Ton ist als Welle definiert. Eine Tonwelle hat immer eine Frequenz. Eine Frequenz sagt aus wie oft eine Welle in einer Sekunde schwingt. Schaue Dir dazu folgendes Bildbeispiel an:

Ton Frequenz
Sinustöne, Bildquelle: https://kilchb.de/muslekt1.php

Wenn also eine Welle in einer Sekunde drei mal hoch und runter schwingt, hat sie eine Frequenz von 3. Dabei gilt, je höher die Frequenz, umso höher ist auch der Ton. Eine Opernsängerin mit einer hohen Stimme singt also in einer höheren Frequenz, als ein Sänger mit einer sehr tiefen Stimme.

Mehr erfahren Wie entstehen Töne?

Klangfarbe Klavier

Bei Musikinstrumenten wie dem Klavier ist es ähnlich: Auf der Klaviertastatur befindet sich der Ton “a” bei einer Frequenz von 440 Hz. In der nächsten Oktave liegt der Ton “a” schon bei 880 Hz. Eine Oktave ist nach oben hin also immer die doppelte Frequenz –  nach unten hin logischerweise die Hälfte.

Klangfarbe der Stimme

Jede Stimme hat eine ganz besondere Stimmfarbe. Dabei gibt es hohe, tiefe, warme und schrille Stimmen. Am Klang der Stimme lässt sich unter anderem die Emotion der jeweiligen Person deuten. Die Gesangstimme ist quasi das körpereigene Musikinstrument des Menschen.

Entstehung der Stimme

Wie entsteht eigentlich der Klang der Stimme? Töne werden durch verschiedene Körperteile und Muskeln erzeugt. Alles beginnt mit dem Ein- und Ausatmen von Luft. Luft gelangt direkt in die Lunge. Beim Ausatmen trifft diese auf einen Widerstand – die Stimmlippen – und es kommt zu Schwingungen, wir haben einen Ton.

Verändern der Stimmenfarbe

Die Stimmfarbe trägt sehr stark zur Identität des Gesangs bei. Diese kann man mit wenigen Tricks verändert werden: Zum Beispiel kann mit einem Lächeln auf dem Gesicht der Klang einer Stimme sehr viel heller und weiter klingen lassen.

Fazit: Klangfarbe in der Musik

Zusammenfassend kann man sagen, dass die “Klangfarbe” beschreibt, was wir hören. Jeder Mensch verfügt über eine einzigartige Klangfarbe – von tief, warm, hoch bis schrill. Das gleiche gilt auch für Musikinstrumente; jedes Instrument hat einen eigenen Klangcharakter. Ein Cello klingt anders als ein Klavier, auch wenn beide den gleichen Ton spielen.
Das gilt auch für ein Orchester, das je nach Zusammensetzung über eine eigene Klangfarbe verfügt.

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Ronald Kah
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