Der Synthesizer hat die moderne Musikproduktion geprägt wie kein anderes Musikinstrument. Im folgenden Blogbeitrag erfährst Du alles wichtige zum Thema:
Für mich als Filmkomponist spielt der Synthesizer in der täglichen Arbeit eine wichtige Rolle. Man könnte auch sagen, dass ohne die Erfindung dieser Wundermaschine die Entwicklung der Filmmusik und die damit verbundenen technischen Fortschritte in der Musikproduktion, wie wir sie heute kennen, nicht möglich gewesen wären. Ein Grund also, mich mit diesem Thema in diesem Blogartikel zu beschäftigen.
Definition
Ein Synthesizer (oder auch Synth) ist ein einstellbares technische Gerät zur künstlichen Klangerzeugung – im Englischen auch „synthetic“.
Ich war niemals besorgt darüber, ob Synthesizer irgendwann Musiker ersetzen könnten. Zuerst solltest Du Musiker sein, um Musik mit einem Synthesizer zu erstellen.
Quelle: Robert Moog
Moog-Synthesizer
Schon in den frühen 50er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden die ersten Versuche elektronischer Klangerzeugung unternommen. Pionierarbeit hat hierbei der Unternehmer Robert Moog geleistet, der mit seinem gleichnamigen “Moog-Synth” den Weg für die heutigen Synthesizer geebnet hat.
Synthesizer Arten
Es gibt zwei grundlegende Arten von Synths – analoge und digitale. Diese unterscheiden sich jeweils im Aufbau und Klang.
Analog
Der Analog Synthesizer oder auch Analog Synth genannt, klingt im Vergleich zu einem digitalen/software-basierten Synth wärmer und voller und ist wie folgt aufgebaut.
- Oszillator: erzeugt das Rohsignal und man steuert damit die Tonhöhe und die Klangfarbe.
- Filter: ermöglicht Audio-Signale zu dämpfen bzw. den Klang dumpfer zu machen. Weitere Funktionen sind die Steuerung von Resonanz und Cutoff-Frequenzen.
- Verstärker: regelt bei einem analogen Synth die Lautstärke.
Digital
Bei einem digitalen Synthesizer werden Klänge von einem Mikroprozessor berechnet. Im Wesentlichen ist dieser ein Computer mit (meist) einem Keyboard und einem LCD als Interface. Beim analogen Pendant entsteht der Klang hauptsächlichst durch Generatoren und Modulatoren.
Digital vs analog
Vergleicht man beide Arten (analog vs digital), dann bietet der digitale aufgrund des technischen Fortschritts weit mehr Funktionen, wohingegen es einiger Musiker gibt, die den analogen Klang bevorzugen.
Grundsätzlich gibt es klangliche Unterschiede – JA! Allerdings sind die digitalen Kopien inzwischen so gut, vielleicht sogar manchmal besser als die Originale, ganz einfach deswegen, weil man durch intelligente Software Parameter definieren kann, die mit analogen Synthesizern nicht herstellbar oder denkbar waren!
Martin Hofmann, Quelle: https://www.musiker-board.de/
Es ist also im Jahre 2006 ganz klar eine Frage der Attitüde, was man bevorzugt! …[…]…
Software Synthesizer
Software-Synthesizer sind Computerprogramme, die einen hardware-basierten Synth simulieren. Diese werden meist mit einem Midi-Keyboard gespielt. Mit Beginn des 21. Jahrhunderts stieg die Beliebtheit von digitalen Synths aufgrund des Komforts rasant an. Dadurch sind diese mittlerweile in der professionellen Musikproduktion und im Heimstudio nicht mehr wegzudenken.
Ich konnte mir kein Orchester leisten, also machte ich aus der Not eine Tugend und lernte, wie man ganz ähnliche Sounds aus dem Synthesizer zaubert. Diesen Schwindel beherrsche ich perfekt.
Hans Zimmer, Quelle: https://diepresse.com/
Synthesizer Software Free
In diesem Abschnitt empfehle ich Dir die besten software-basierten Synthesizer, die Du kostenlos downloaden und verwenden kannst. Es lohnt sich diese mal auszuprobieren!
Der Synth dexed ist ein Multiplattform Plugin und sowohl für PC als auch Mac verfügbar.
Mit Tunefish 4 lassen sich Bass, Flächen und Leads kreieren. Verfügbar für Mac und PC.
Der Synth Tyrell wird dankt seiner starken Community regelmäßig mit neuen Sounds versorgt.
Host Software
Die meisten software basierten Synthesizer werden in Form von Plugins ausgeliefert und benötigen daher eine Host-Software, auch DAW (Digital Audio Workstation), damit Du sie benutzen kannst. Hier deshalb mal eine Übersicht der gängigsten DAWs.
Synthesizer Keyboard
Keyboards bieten eine Menge Vorteile. Einige der wichtigsten habe ich Dir einmal aufgelistet. Dazu einige Empfehlungen, der aus meiner Sicht interessantesten Keyboards.
- Große Soundauswahl, die einem mit einem Keyboard zur Verfügung steht. Egal ob man Gitarren- oder Orchestersounds erstellen möchte, für jeden Geschmack ist etwas dabei.
- Mobil ist das Stichwort. Von nahezu überall lassen sich Ideen schnell und flexibel umsetzen.
- Ähnlich dem Klavier sind hier Pianisten klar im Vorteil, da sie ohne großen Lernaufwand mit dem Keyboard musizieren können.
- Flexible Anschlüsse ermöglichen, dass Kopfhörer, Lautsprecher und Mikrofone angeschlossen und genutzt werden können.
- Recorder ermöglichen, dass eigene Ideen schnell umgesetzt und abgespeichert werden können.
Synthesizer Module
Modular-Synthesizer oder auch flexible Synths, bestehen vorwiegend aus analogen Komponenten. Aus diesem Grund sind hier Bastler gut aufgehoben, denn es lassen sich Dinge erweitern wie auch kombinieren, was ganz individuelle Klangmöglichkeiten erschafft. Hier mal eine Liste der wichtigsten Module :
- VCA – spannungsgesteuerter Verstärker
- VCF – spannungsgesteuerter Filter
- VCO – spannungsgesteuerter Schwingungsgenerator
- Signalmixer
- LFO – Niedrigfrequenzoszillator
- Wandler
Synthesizer lernen: Buchempfehlung*
Als Leselektüre kann ich Dir das Buch “Synthesizer. So funktioniert elektronische Klangerzeugung” von Florian Anwander empfehlen. Dort erfährst Du wichtige Grundlagen, die Dir helfen synthetische Sounds zu erstellen. Hier geht es zum Buch!*
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