Geräuschemacher im Film – Beruf im Überblick

Geräuschemacher Film

Was ist ein Geräuschemacher? Dieser arbeitet im Bereich Film und Fernsehen und ist für die Nachvertonung von Geräuschen zuständig. Hier erfährst Du mehr zum Berufsbild und wichtige Aufgaben im Überblick.

Für mich als Filmkomponist steht in der Postproduktion eines Films die Musik im Vordergrund. Dieser muss sich mit Geräuschen und Sound Effekten ergänzen und dabei ein stimmiges Gesamtbild erzeugen. Aus diesem Grund möchte ich mich in diesem Blogbeitrag mit der Arbeit des Geräuschemachers bzw. der Geräuschemacherin (im Folgenden allgemein als Geräuschemacher bezeichnet) beschäftigen.

Definition

Ein Geräuschemacher ist auf das Nachvertonen von Filmszenen spezialisiert. Seine Arbeit beginnt dort, wo originale Soundaufnahmen aus technischen oder künstlerischen Gründen nicht verwendet werden können. Je nach Art des Films erstellt er zudem neuartige Geräusche.

Aufgaben

Wie geht ein Geräuschemacher bei der Erzeugung von Geräuschen vor? In der Regel verfügt dieser über ein eigenen Tonstudio, bestückt mit verschiedenen Instrumenten, Gegenständen und Requisiten, die ihm ermöglichen verschiedene Sounds nachzustellen (vom Treppenknarren bis hin zur Explosion). Seine Hauptaufgaben sind hierbei:

  • die synchrone Erstellung von Geräuschen und Bewegungen (Schritte oder zuschlagende Türen)
  • das Erzeugen von Atmosphäre und Effekten (Hintergrundgeräusche oder Klangflächen)

Tricks

In einem Interview der Süddeutschen Zeitung verrät der Geräuschemacher Max Bauer ein paar seiner Tricks zum Erzeugen von Klängen. So können knirschende Schritte im Schnee mit Speisestärke gefüllte Stoffbeutel geknetet werden. Es folgenden weitere Beispiele:

  • Pferdegalopp mit Hilfe von aneinander geschlagenen Kokosnusschalen
  • Kaminknistern durch das Zusammenknüllen von Zellophanfolie
  • Pistolenschuss erklingt durch das Schlagen eines langen Lineals auf eine leere Zigarettenschachtel

Bei der Auswahl der analogen Klangquellen sind dem Geräuschemacher keine Grenzen gesetzt. Hier muss man kreativ und sehr erfinderisch sein. Oftmals kommen zusätzlich elektronische Effekte (Synthesizer) zum Einsatz, besonders dann, wenn es sich um fiktionale Settings handelt oder wenn aus einem kleinen Raum eine hallende Kirche werden soll.

Ausbildung

Wie wird man Geräuschemacher? Es gibt keine reguläre Ausbildung zum Geräuschemacher. Um trotzdem einen Einstieg zu in die Branche zu schaffen, empfiehlt es sich eine Berufsausbildung zum Mediengestalter für Bild & Ton oder Tonassistent zu machen. Außerdem gibt es Hochschulen, die Studiengänge für Sound anbieten, wie zum Beispiel die Filmhochschule Babelsberg oder die Hochschule der populären Künste.

Gehalt

Was verdient ein Geräuschemacher? Das verhält sich ähnlich wie bei dem Beruf des Filmkomponisten. Die meisten arbeiten als freie Künstler und werden dementsprechend per Honorar oder Gage bezahlt. Es gibt kein Festgehalt, somit schwankt auch das Gehalt je nach Auftragslage.

FAQ

Was ist ein Foley?

Foley ist die englische Bezeichnung für Geräuschemacher. Sie führt auf Jack Foley zurück, der in den 1930er Jahren dieses Berufsbild prägte.

Werden alle Filme nachvertont?

Eine Nachvertonung ist notwendig, wenn der Originalton am Drehort nicht optimal ist. Zum Beispiel sollen leise Schritte zu hören sein, aber die Umgebungsgeräusche geben das nicht her, da sie zu dominant sind (Vogelgezwitscher, Autos, Baulärm).

Was macht ein Sound Designer?

Ein Sound Designer oder auch Tongestalter wirkt umfassend an der Erstellung und Bearbeitung von Geräuschen, Sound-Effekten, Sprachaufnahmen und der funktionalen Komposition von Musik mit. Mehr dazu unter (Sound Design).

Fazit: Video

Eine sehr gute Zusammenfassung zum Geräuschemacher bietet der YouTube Kanal der
Akademie der Bayerischen Presse in einem knapp drei Minuten langen Video:

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Ronald Kah
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